Umweltschonende Farben und Lacke
Mit Biofarben und Mineralfarben gesundheitsbewusst & nachhaltig streichen
Sie planen einen neuen Anstrich für Ihr Zuhause?
Doch welche Farbe ist wirklich umweltfreundlich – und welche ist gesundheitlich unbedenklich? In den letzten Jahren hat die Bedeutung nachhaltiger Wandfarben deutlich zugenommen. Immer mehr Menschen möchten aktiver zum Thema Umweltschutz beitragen.
Da die Anforderungen an den Schutz unserer Umwelt stetig steigen, achten Hersteller und Verbraucher zunehmend auf geringe Schadstoffbelastungen, um die Gesundheit zu schützen und die Natur zu entlasten.
Wenn Sie biologische Farben oder Lacke kaufen möchten, begegnen Ihnen oft weitere Begriffe z.B. „wasserbasierte Farben“, „lösemittelarme Farben“, oder „Silikatfarben und Mineralfarben“.
Nicht jede Farbe, die als „Bio“ bezeichnet wird, ist tatsächlich frei von bedenklichen Inhaltsstoffen. Da der Begriff nicht geschützt ist, sollten Sie auf geprüfte Umweltlabels achten.
Erfahren Sie in unserem Ratgeber, welche Unterschiede es zwischen den Biofarben gibt und welche sich am besten für Ihre individuellen Projekte eignen.
Unsere Experten mit langjähriger Erfahrung im Bereich Farben und Lacke zeigen Ihnen, worauf es ankommt!

Inhaltsverzeichnis
- Warum umweltschonende Farben und Lacke immer wichtiger werden
- Unterschiede und Arten umweltschonender Farben und Lacke
2.1 Biofarben – Der Überbegriff
2.2 Mineralfarben: Silikatfarben
2.3 Kasein-, Lehm- und Kalkfarben
2.3.1 Unterschiede Kasein-, Lehm- und Kalkfarben
2.3.2 Eigenschaften von Kasein-, Lehm- und Kalkfarben
2.4 Wasserbasierte Farben und Lacke
2.5 Wasserbasierte Acryllacke vs. lösemittelreduzierte Lacke
2.5.1 Lösemittelreduzierte vs. Wasserbasierte Acryllacke – Eigenschaften im Vergleich - Ökologischer Holzschutz: Die besten Optionen für Innen & Außen
3.1. Holzschutz für den Innenbereich
3.2. Holzschutz für den Außenbereich - So erkennen Sie echte Umweltlabels
- Vergleichstabelle: Verschiedene Arten ökologischer Farben
- Checkliste: Umweltschonende Farben und Lacke
- Fazit: Nachhaltiger Schutz für Mensch und Umwelt

1. Warum umweltschonende Farben und Lacke immer wichtiger werden
Ob beim Hausbau oder bei Renovierungen – sei es in Innenräumen, an Fassaden oder beim Holzschutz – Umweltbewusstsein wird in Zukunft immer wichtiger. Dank stetiger innovativer Verbesserung der Zusammensetzung (neu entwickelt & nachhaltiger) sind umweltgerechte Farben mittlerweile für fast alle Einsatzbereiche erhältlich und bieten eine breite Palette an Farbtönen und Gestaltungsmöglichkeiten.
Lassen Sie Ihren Ideen freine Lauf!

Unsere Natur und unsere Gesundheit werden durch vielerlei schädliche Stoffe im Alltag belastet – auch Farben und Lacke im eigenen zu Hause können dazu beitragen.
Ein entscheidender Grund, warum umweltschonende Farben immer wichtiger werden, ist ihre nachhaltige Herstellung und die geringere Umweltbelastung. Während konventionelle (herkömmliche) Farben oft auf erdölbasierten Rohstoffen basieren, die bei der Produktion viel Energie verbrauchen, bestehen naturfreundliche Farben – auch als Biofarben bekannt – aus natürlichen Inhaltsstoffen wie pflanzlichen Ölen, Wachsen und mineralischen Pigmenten (Farbpartikeln).
Da gesundheitsbewusste Farben überwiegend natürliche Inhaltsstoffe enthalten, belasten sie die Umwelt auch nach der Entsorgung kaum. Getrocknete Farbreste sind frei von giftigen Lösungsmitteln – ein klarer Vorteil für Mensch und Natur.
Mit deutlich weniger giftigen Stoffen sind sie eine moderne Lösung für ein umweltbewusstes Wohnen. Mit diesen ökologischen Wandfarben können Sie „gesund wohnen“, ohne dabei gänzlich auf schöne und langlebige Anstriche verzichten zu müssen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verbesserung der Raumluftqualität. Viele herkömmliche Produkte enthalten VOCs (Volatile Organic Compounds), übersetzt flüchtige Chemikalien, kurz gesagt: VOC
Das können synthetische Lösemittel und Weichmacher sein – darunter Formaldehyd, Benzol und Toluol. Diese und viele weitere gelangen beim Streichen in die Luft und können über Monate hinweg die Raumluftqualität beeinträchtigen.

Ökologische Farben werden immer beliebter:
Sie tragen nicht nur zu einer besseren Raumluftqualität bei, sondern minimieren durch ihre schadstoffarme oder sogar schadstofffreie Zusammensetzung das Risiko für gesundheitliche Beschwerden. Besonders für empfindliche Personen und geschlossene Wohnräume sind sie eine sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Farben.
Laut Umweltbundesamt kann eine erhöhte VOC-Belastung die Qualität der Luft negativ beeinflussen und zu gesundheitlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Reizungen der Atemwege führen. Besonders in Innenräumen kann dies problematisch sein. Empfindliche Personen reagieren möglicherweise allergisch auf bestimmte VOCs oder erleben eine spürbare Verschlimmerung bestehender Beschwerden (UBA, 2023).
Biofarben minimieren das Risiko für gesundheitliche Beschwerden und bieten eine „wohngesunde Alternative“ zu herkömmlichen Farben – besonders für empfindliche Personen oder geschlossene Wohnräume. Sie tragen somit deutlich zum Umweltschutz bei und schützen zudem Ihre Gesundheit durch geringere chemische Belastung.
Gerade im eigenen Haus, wo wir viel Zeit mit unserer Familie verbringen, ist es daher sinnvoll, auf schadstoffarme Farben und Lacke zu setzen.
💡Farbenexperte24-Tipp
„Verschönern Sie nicht nur Ihr Zuhause, sondern leisten Sie mit der richtigen Entsorgung einen erheblichen Beitrag zum Umweltschutz. Wie Sie solche Materialien richtig recyceln oder entsorgen können, erfahren Sie bei Ihrem örtlichen Wertstoffhof oder der zuständigen Entsorgungsstelle. Dadurch vermeiden Sie unnötige Belastungen für die Natur. Auch Bio- und Mineralfarben sollten nicht im Ausguss oder Restmüll landen. Besonders Silikatfarben enthalten mineralische Bestandteile, die sich im Abwasser nicht vollständig lösen“

2. Unterschiede und Arten ökologischer Biofarben
Produkte wie biologische Farben bieten vielseitige Möglichkeiten Ihr Zuhause naturschonend und wohngesund zu gestalten. Im folgenden bekommen Sie einen Einblick welche verschiedenen Biofarben es gibt und wofür sie geeignet sind.
2.1 Biofarben – Der Überbegriff
Was sind Biofarben? Im Gegensatz zu herkömmlichen standard Farben bestehen sie hauptsächlich aus natürlichen und „nachwachsenden Rohstoffen“. Für alle, die unbeschwert durchatmen möchten.

Zu den natürlichen Wandfarben gehören u.a. Mineralfarben, lösemittelarme Farben und Lacke und viele Holzschutzprodukte. Die meisten von ihnen fördern ein angenehmes Raumklima, da sie emissionsarm und oft frei von bedenklicher Chemie oder Konservierungsstoffen sind.
Auch wenn nicht jede Biofarbe vollständig lösemittelfrei ist, geben sie kaum Schadstoffe oder unangenehme Gerüche an die Luft ab – ein positiver Effekt, wenn Sie schon kurz nach dem Streichen den Raum wieder nutzen möchten.
Damit sind sie gut geeignet für Wohnräume wie Schlafzimmer, Kinderzimmer oder Wohnzimmer. Ein Pluspunkt, den gesundheitsbewusste Menschen schätzen.
Das macht sie auch für Personen mit Atemwegsproblemen und für Allergiker besser verträglich, vor allem wenn sie als allergikerfreundlich zertifiziert sind. Farben mit bekannten Öko-Zertifikaten fördern nicht nur ein angenehmeres Wohngefühl, sondern geben auch mehr Sicherheit für die ganze Familie.
Achten Sie auf solche Hinweise, wenn Sie unsicher sind, ob Sie empfindlich auf ätherische Öle, Harze oder andere pflanzliche Stoffe reagieren könnten.
Ein weiterer Pluspunkt ist die biologische Abbaubarkeit der Biofarben, was die Entsorgung von Farbresten beim Wertstoffhof sehr umweltbewusst macht.
Erhältlich in viele Varianten, von dezenten Pastelltönen bis hin zu intensiven Farben, lassen sie sich demnach in puncto Gestaltung fast wie herkömmlichen Farben verwenden.
Im Folgenden erfahren Sie mehr über verschiedene Biofarben und ihre idealen Einsatzbereiche, denn es ist vorteilhaft, die Unterschiede zu kennen, um das passende Produkt für Ihre Räumlichkeiten und Bedürfnisse auszuwählen.
2.2 Mineralfarben: Silikatfarben
Unter den mineralischen Farben sind Silikatfarben die bekanntesten und zugleich eine der am häufigsten verwendeten Varianten. Sie haften sehr gut auf saugfähigen Untergründen wie Putz, Beton oder Naturstein, da sie sich fest mit dem Untergrund verbinden.
Unterschiede zwischen Silikatfarben und Dispersionssilikatfarben:
Aufgrund ihrer mineralischen Zusammensetzung sind Silikatfarben besonders abriebfest und langlebig. Sie verbinden sich chemisch mit dem Untergrund – ein Prozess, der als Verkieselung bezeichnet wird. Das macht sie sehr langlebig, widerstandsfähig und UV-beständig.
Zudem verhindern sie sogar Algen- und Pilzbefall auf Fassaden. Im Innenbereich sorgen sie durch ihre feuchtigkeitsregulierende Eigenschaft für ein angenehmes Raumklima und beugen Schimmelbildung vor.
Aufgrund dieser Eigenschaften werden sie häufig für Fassaden oder mineralische Innenflächen eingesetzt.

Reine Silikatfarben haben eine matte, poröse Oberfläche, die sehr atmungsaktiv ist, jedoch ist sie auch anfälliger für Verschmutzungen und schwerer zu reinigen. In stark genutzten Innenbereichen oder Fluren und Treppenhäusern, kann dies leider nachteilig sein. Bei Berührung kann es zudem zu Kreidebildung (Abfärben) kommen, wodurch feine Farbrückstände auf Kleidung oder Händen zurückbleiben können.
Für solch stark beanspruchte Bereiche sind daher Dispersionssilikatfarben eine bessere Wahl. Sie enthalten einen geringen Anteil an organischen Bindemitteln, wodurch die Oberfläche glatter wird und sich leichter reinigen lässt. Gleichzeitig bleiben viele Vorteile mineralischer Farben erhalten, ohne dass die Atmungsaktivität verloren geht. Zudem neigen Dispersionssilikatfarben nicht zum Abfärben, da ihre Oberfläche durch den Anteil an organischen Bindemitteln stabiler und abriebfester ist. Dies macht sie sehr beliebt für den den Innenbereich.
In Feuchträumen wie Badezimmern oder Küchen sind spezielle feuchtraumgeeignete mineralische Dispersionen eine umweltfreundliche Alternative. Sie schützen Wände zuverlässig vor Feuchtigkeit und Schimmel, während sie strapazierfähig und einfach zu reinigen sind.
In Bereichen mit direktem Wasserkontakt, wie an Waschbecken oder in Duschen, bleiben jedoch Fliesen, wasserfeste Rückwände oder spezielle Farbbeschichtungen die praktischere Wahl, da sie regelmäßige Reinigung mit aggressiveren Mitteln (Kalklöser, Zitronensäure oder Desinfektionsmitteln) besser überstehen.
Im Allgemeinen lassen Mineralfarben die Wände „atmen“ und fördern im Wohnbereich eine natürliche Regulierung der Luftfeuchtigkeit. Diese Eigenschaft macht sie auch für Keller zu einer guten Option, denn eine atmungsaktive Oberfläche bietet große Vorteile – die Feuchte aus der Raumluft wird aufgenommen und bei Bedarf, sobald die Luft trockener wird, wieder abgegeben.
Durch diese regulierenden Eigenschaften verhindern einige mineralischen Farben sogar Schimmelbildung. Insbesondere Silikatfarben schaffen hier durch ihren hohen pH-Wert zusätzlichen Schutz. Dennoch sollten sie nicht als alleinige Maßnahme gegen Feuchte oder Schimmel verwendet werden – eine regelmäßige Lüftung der Räume und bauliche Maßnahmen (z. B. Abdichtungen) bleiben genauso wichtig.
Die folgenden Mineralfarben, z.B. Kaseinfarben, Lehmfarben und Kalkfarben haben ähnliche Eigenschaften.
2.3 Kasein-, Lehm- und Kalkfarben
Kaseinfarben, Lehmfarben und Kalkfarben sind drei traditionelle und natürliche Farbtypen auf Mineralbasis, die besonders in denkmalgerechten Sanierungen, Wohnbauten mit bestimmten Umweltanforderungen und für wohngesunde Innenräume geschätzt werden.

2.3.1 Unterschiede Kasein-, Lehm- und Kalkfarben
Kalkfarben sind alkalisch, wodurch sie schimmelhemmend wirken und resistent gegen Pilz- und Algenbefall sind. Das macht sie zur besten Wahl für Feuchträume wie Keller oder wenig beheizte Räume. Kalkfarben verleihen Wänden eine matte, natürliche Optik, die auch in historischen Gebäuden beliebt ist. Allerdings sind sie empfindlicher gegenüber Abrieb und lassen sich nicht so einfach reinigen. Im Gegensatz zu Dispersionsfarben oder Latexfarben bilden sie keine versiegelte Oberfläche, wodurch starke Feuchtigkeit oder Reibung durch Putzen, die Farbe ablösen kann.
Kaseinfarben basieren auf Kasein, einem natürlichen Milcheiweiß, das als Bindemittel dient. Anders als gebrauchsfertige Farben werden sie als Pulver geliefert und erst vor der Anwendung mit Wasser angemischt. Das ist recht praktisch, da sie in trockener Form länger gelagert werden können und sich somit ideal für Langzeitprojekte eignen.
Sie haften gut auf mineralischen Untergründen wie Putz oder Beton und finden vor allem in denkmalgeschützten Gebäuden und Fachwerkhäusern Anwendung. Aufgrund ihrer natürlichen Inhaltsstoffe werden sie auch im Bereich „gesundes Wohnen“ geschätzt.
Allerdings enthalten sie organische Bestandteile, so sind Kaseinfarben nicht von Natur aus schimmelresistent. In dauerhaft feuchten Umgebungen oder auf schlecht getrockneten Untergründen kann das ein Risiko sein, da organische Bindemittel Nährstoffe für Mikroorganismen sein können.
In dauerhaft feuchten Räumen wie Badezimmern oder schlecht belüfteten Kellern sind sie daher nicht die beste Wahl. Eine Zugabe von Kalk kann das Risiko jedoch reduzieren, da Kalk durch seine Alkalität Schimmelbildung erschwert.
Achten Sie zudem auf boraxfreie Varianten, besonders wenn Sie solche Farben in sensiblen Bereichen wie Kinderzimmern oder Schlafzimmern verwenden möchten.
💡Farbenexperte24-Tipp
Frisch angerührte Kaseinfarbe sollte innerhalb von ein bis zwei Tagen verarbeitet werden, da sie mit der Zeit gerinnt und unbrauchbar wird. Rühren Sie also nur so viel Farbe an, wie Sie für Ihren Arbeitsschritt benötigen.
Lehmfarben überzeugen durch ihre gute Deckkraft und die Fähigkeit, Feuchtigkeit aus der Raumluft aufzunehmen und wieder abzugeben. In gut belüfteten Räumen helfen sie, Feuchteschwankungen auszugleichen, was das Risiko von Schimmel verringern kann. Allerdings verhindern sie Schimmel nicht aktiv, sodass sie nicht als alleinige Maßnahme in feuchten oder schlecht belüfteten Räumen eingesetzt werden sollten.
Dank ihrer einfachen Verarbeitung sind sie sowohl für Heimwerker als auch für professionelle Anwendungen gut geeignet.
2.3.2 Eigenschaften von Kasein-, Lehm- und Kalkfarben
✔ Natürlich & umweltfreundlich – Sie enthalten keine synthetischen Zusatzstoffe, sind biologisch abbaubar und lassen sich umweltgerecht entsorgen.
✔ Atmungsaktiv & feuchtigkeitsregulierend – Sie nehmen überschüssige Luftfeuchtigkeit auf und geben sie langsam wieder ab, was ein ausgeglichenes Raumklima unterstützt und Feuchtigkeitsspitzen reduziert.
✔ Schadstoffarm & wohngesund – Frei von Lösungsmitteln, Weichmachern und Konservierungsstoffen, daher ideal für gesundes Wohnen und für Allergiker geeignet.
✔ Matte, natürliche Optik – Sie sorgen für eine gleichmäßige, edle Oberfläche und ein wohnliches Ambiente.
✔ Geeignet für mineralische Untergründe – Sie haften gut auf Putz, Beton oder Ziegel und sind besonders für denkmalgerechte Sanierungen oder ökologisches Bauen geeignet.
✔ Diffusionsoffen (atmungsaktiv) – Unterstützt die natürliche Luftzirkulation der Wände, wodurch Feuchtigkeit besser entweichen kann.
➖ Nicht wasser- und reinigungsmittelbeständig – Diese Farben sind empfindlich gegenüber starkem Abrieb, häufigem Wischen und aggressiven Reinigungsmitteln.
➖ Nicht für alle Untergründe geeignet – Auf glatten, nicht saugenden Flächen (wie Kunststoff oder Metall) haften sie nur mit spezieller Grundierung.
➖ Manche Varianten sind schimmelanfällig – Kaseinfarben enthalten organische Bestandteile und sind daher in dauerhaft feuchten Räumen weniger geeignet.
2.4 Wasserbasierte Farben und Lacke
Diese Farben sind sowohl für den Innen- als auch Außenbereich praktisch und eine bevorzugte Wahl für umweltbewusste Anwender. Zudem bieten sie ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und sind eine umweltfreundliche Alternative für alle, die auf lösemittelhaltige Produkte verzichten möchten, ohne dabei hohe Kosten in Kauf nehmen zu müssen.
Besonders in Haushalten mit Kindern oder empfindlichen Personen sind wasserbasierte Farben eine empfehlenswerte Wahl, da sie deutlich weniger flüchtige organische Verbindungen (VOCs) freisetzen. Diese können die Raumluft belasten und gesundheitliche Beschwerden wie Reizungen der Atemwege oder Kopfschmerzen verursachen.
Im Vergleich zu lösemittelhaltigen Farben enthalten wasserbasierte Produkte generell weniger bedenkliche Zusätze wie Konservierungsmittel, Weichmacher oder andere chemische Inhaltsstoffe, wodurch sie nicht nur geruchsärmer, sondern auch einfacher zu verarbeiten sind.
Vorteile Wasserbasierter Dispersionen:
Wasserbasierte Dispersionen sind eine der bekanntesten Varianten, insbesondere für Wände und Decken. Sie enthalten Farbstoffe und Bindemittel, die als feine Partikel in Wasser verteilt sind (dispergiert), wodurch sie eine ausgezeichnete Deckkraft und eine gleichmäßige Oberfläche bieten.
- Wohngesund: Da sie nur wenige Lösemittel enthalten und kaum Stoffe ausdünsten.
- Einfache Verarbeitung: Diese Farben lassen sich leicht auftragen, trocknen schnell und haben kaum Geruchsbelastung – ideal für Heimwerker und Profis.
- Vielseitigkeit: Ob glatte oder strukturierte Oberflächen, wasserbasierte Dispersionen sind vielseitig einsetzbar – von Wänden und Decken bis hin zu Beton- oder Gipsuntergründen.
- Atmungsaktivität: Viele Dispersionen sind diffusionsoffen, das heißt, sie lassen Feuchte entweichen und beugen so Schimmel vor.
Einsatzbereiche
✔ Feuchträume: Spezielle wasserbasierte Dispersionen mit schimmelhemmenden Eigenschaften sind vorteilhaft für Badezimmer und Küchen.
✔ Innenräume: Ideal für Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer und Flure – besonders für Haushalte mit empfindlichen Personen.
✔ Außenbereiche: Wetterfeste Varianten eignen sich für Fassaden, Mauern oder Holzschutz, da sie resistent gegen Nässe und UV-Strahlen sind.
✔ Öffentliche & stark beanspruchte Räume: Spezielle wasserbasierte Farben mit hoher Abriebfestigkeit sind für Schulen, Krankenhäuser, Treppenhäuser oder Flure gut geeignet.
✔ Möbel & Holzoberflächen: Wasserbasierte Lacke bieten eine schadstoffarme Alternative für Möbel, Türen oder Spielzeug und können oft bedenkenlos für Kindermöbel eingesetzt werden.
2.5 Wasserbasierte Acryllacke vs. lösemittelreduzierte Lacke
Lacke sind eine bewährte Wahl, wenn es um strapazierfähige und schützende Oberflächen geht. Sie bilden eine geschlossene, widerstandsfähige Schicht, die Möbel, Türen oder Fensterrahmen vor Abnutzung, Feuchtigkeit und Schmutz bewahrt. Dabei gibt es zwei wesentliche Varianten, die sich in ihrer Zusammensetzung und Umweltverträglichkeit unterscheiden:
Lösemittelreduzierte Lacke – weniger Schadstoffe, hohe Widerstandskraft
Sie enthalten zwar noch chemische Lösungsmittel, jedoch in deutlich geringeren Mengen als klassische Kunstharzlacke. Dadurch wird die Belastung für die Raumluft reduziert, während die Lacke trotzdem eine hohe Widerstandskraft und langlebige Oberfläche schaffen.
Diese Lacke eignen sich ausgesprochen gut für stark beanspruchte Flächen, die eine hohe Kratzfestigkeit, Witterungsbeständigkeit oder chemische Beständigkeit benötigen.
Hochwertige gesundheitsfreundlichere Lacke:
- CWS Satine AF – Ein PU-verstärkter Speziallack mit hoher Abriebfestigkeit und Widerstand gegen Wasser und haushaltsübliche Reinigungsmittel.
- Sigma Coatings Sigmastar Gloss – Besonders wetterbeständig, für Fensterrahmen, Türen oder Metallkonstruktionen im Außenbereich. In zahlreichen Farbtönen erhältlich.
- Hesse COOL-COLOR Farblack HB 65285 – Ein emissions- und schadstoffarmer Lack für den Innenbereich, schwer entflammbar und ideal für Projekte mit hohen Umweltanforderungen.
➡ Für wen geeignet?
✔ Perfekt für Flächen, die häufig gereinigt werden müssen oder stark beansprucht sind.
✔ Eine hervorragende Wahl für Projekte, bei denen hohe Widerstandsfähigkeit gefragt ist, aber auf umweltfreundlichere Lacke umgestellt werden soll.
Wasserbasierte Acryllacke – die schadstoffreduzierte Alternative
Wasserbasierte Acryllacke enthalten im Vergleich zu lösemittelhaltigen Lacken deutlich weniger Lösungsmittel und sind fast geruchsneutral, so dass sie deutlich weniger chemische Ausdünstungen in die Raumluft abgeben. Das macht sie überaus attraktiv für Innenräume und Wohnbereiche.
Auch in ihrer Anwendung sind sie benutzerfreundlicher als klassische Lacke, da sie mit Wasser verdünnt und gereinigt werden können. Gleichzeitig trocknen sie schnell und lassen sich einfach mit Pinsel, Rolle oder Sprühpistole auftragen.
➡ Für wen geeignet?
✔ Ideal für den Innenbereich, wenn eine geruchsarme und emissionsarme Lackierung gewünscht ist.
✔ Gute Alternative für alle, die nicht auf eine widerstandsfähige Oberfläche verzichten können.
2.5.1 Lösemittelreduzierte vs. Wasserbasierte Acryllacke – Eigenschaften im Vergleich
| Eigenschaft | Lösemittelreduzierte Lacke | Wasserbasierte Acryllacke |
| Luftqualität | Enthält weniger Lösungsmittel als klassische Lacke, aber dennoch VOCs. | Nahezu VOC-frei, geruchsneutral und umweltverträglich. |
| Strapazierfähigkeit | Sehr hohe Kratz-, Abrieb- und Chemikalienbeständigkeit. | Gute Widerstandskraft, aber oft nicht so robust wie lösemittelreduzierte Lacke. |
| Anwendungsbereiche | Fenster, Türen, Metallkonstruktionen, stark beanspruchte Flächen. | Innenbereiche, Möbel, Wände, weniger stark beanspruchte Holzflächen. |
| Verarbeitung | Meistens mit speziellen Verdünnern verdünnbar, längere Trocknungszeiten. Herstellerinfos beachten! | Lässt sich mit Wasser verdünnen und reinigen, trocknet schnell |
💡Farbenexperte24-Tipp
Wer eine maximale Belastbarkeit benötigt (z. B. für Türen oder Außenanwendungen), greift besser zu lösemittelreduzierten Lacken. Für eine schadstoffreduzierte, geruchsarme Lösung im Innenbereich sind wasserbasierte Acryllacke eine gute Wahl.

3. Ökologischer Holzschutz: Die besten Optionen für Innen & Außen
Holz ist ein natürlicher Werkstoff, der Pflege und Schutz benötigt – sei es im Innen- oder Außenbereich. Auch nachhaltige Holzschutzprodukte schützen das Material vor Feuchtigkeit, UV-Strahlung, Abnutzung oder Schädlingen, und sind dabei gesundheitsfreundlich, schadstoffarm und langlebig.
3.1 Holzschutz für den Innenbereich
Ob Möbel, Regale oder Treppengeländer – Holzoberflächen im Innenraum benötigen einen Schutz, der das Material widerstandsfähig macht, aber auch gesundheitsverträglich ist. Eine gute Wahl sind wasserbasierte Lacke oder Lasuren, die das Holz nicht nur schützen, sondern in verschiedenen Farbtönen erhältlich sind.
Für einen natürlichen Look bieten sich Holzöle und Wachse an. Diese dringen tief in das Holz ein, pflegen es von innen und betonen die Maserung, ohne eine geschlossene Lackschicht zu bilden. Das sorgt für ein angenehmes Wohnklima und bewahrt die natürliche Optik des Holzes. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber „Holzöle und Wachs: Anwendung und Pflege“.
Sichere Holzfarben für Spielzeug & Kindermöbel
Gerade bei Spielzeug ist es besonders wichtig, dass Farben und Lacke frei von Schadstoffen sind, da Kinder diese oft in den Mund nehmen oder damit in direkten Kontakt kommen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt daher, auf die Norm DIN EN 71-3 zu achten, um sicherzustellen, dass keine gesundheitsschädlichen Substanzen enthalten sind. Dies gilt auch für Kindermöbel, die regelmäßig berührt oder abgeleckt werden könnten (BfR, 2023).
Empfehlenswerte Produkte:
✔ CWS Satilux Aqua PU matt✔ LUCITE® 120 PU MattColor
Diese wasserbasierten Lacke sind besonders widerstandsfähig, speichel- und schweißbeständig und ermöglichen einen sicheren, langlebigen Anstrich für Spielzeug und Möbel. Ihre matte Oberfläche sorgt für eine robuste Beschichtung mit zuverlässigem Schutz, auch an Kanten und Ecken.
3.2. Holzschutz für den Außenbereich
Gartenmöbel, Zäune, Carports oder Holzfassaden sind täglich Witterungseinflüssen ausgesetzt. Ohne den richtigen Schutz kann Holz schnell vergilben, aufquellen oder Risse bilden. Umweltfreundliche Holzlasuren und Wetterschutzfarben sind hier die beste Wahl.

Wichtige Eigenschaften nachhaltiger Holzschutzprodukte für den Außenbereich:
✔ Wasserbasiert & lösemittelarm – Reduziert schädliche Emissionen.
✔ UV-beständig – Verhindert das Vergrauen des Holzes.
✔ Feuchtigkeitsausgleichend – Schützt vor Schimmel & Rissbildung. Weitere Details und Tipps finden Sie in unserem Ratgeber: „Gartenhaus streichen: Die beste Holzlasur für Außen zum Schutz vor Wetter & Feuchtigkeit“
💡 Farbenexperte24-Tipp
Mit diesen Vorteilen, die ein umweltverträglicher Holzschutz mit sich bringt, können Sie das ausgeblichene und spröde Holz von beispielsweise Gartenmöbel und Schaukeln nach dem Winter wieder auffrischen und gleichzeitig wetterfest machen.
Böden & Treppen: Schutz für stark beanspruchte Flächen
Für Böden und Treppen sind extrem strapazierfähige Beschichtungen gefragt. Wasserbasierte Parkettlacke oder pflanzliche Öle sind eine nachhaltige Lösung, indem sie die Holzoberfläche schützen und gleichzeitig atmungsaktiv bleiben. Sie verhindern Abnutzung, machen den Boden wasserabweisend und lassen ihn länger schön und gepflegt aussehen.
- Mehr dazu lesen Sie in unserem Ratgeber „Farben und Beschichtungen für Böden“.

4. So erkennen Sie echte Umweltlabels
Naturschonende Farben und Lacke, die häufig als gesunde Wandfarben, ökologische Farben oder Biofarben bezeichnet werden, sind nicht automatisch Umweltbewusst. Viele Hersteller bezeichnen ihre Farben als Biofarben – doch dieser Begriff ist nicht geschützt. Um sicherzugehen, dass eine Farbe wirklich die Umwelt schont, sollten Sie stehts auf geprüfte Umweltzertifikate achten.
Um beim Kauf nicht auf leere Werbeversprechen hereinzufallen, ist es besser vertrauenswürdige Umweltlabels zu kennen. Diese Labels befinden sich direkt auf der Verpackung des Produkts und ermöglichen eine schnelle Orientierung.
Besonders wertvoll sind Zertifikate von einem unabhängigen Prüfinstitut, weil sie die Produkte streng auf Umweltverträglichkeit, Schadstofffreiheit und Wohngesundheit prüfen. Solche Siegel helfen dabei, sicherzustellen, dass Farben und Lacke auch in sensiblen Bereichen bedenkenlos verwendet werden können – sei es an Wänden, Möbeln oder Fußböden, mit denen Menschen regelmäßig in Kontakt kommen.
Ein gutes Beispiel ist Kinderspielzeug, das häufig von Babys und Kleinkindern in den Mund genommen wird. Hier ist es bedeutsam, dass die verwendeten Farben und Lacke frei von giftigen Inhaltsstoffen sind.
Nicht alle Siegel prüfen auf die gleichen Aspekte – einige stehen für Umweltfreundlichkeit, andere für gesundheitliche Unbedenklichkeit.
Hier sind die wichtigsten und bekanntesten Umwelt-Labels, geordnet nach ihrer umfassendsten Prüfung:
1️. Blauer Engel – Ökologische Verträglichkeit, Emissionsprüfung, Nachhaltigkeit
Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA, 2023) empfiehlt, beim Kauf von Farben auf geprüfte Umweltlabels wie den Blauen Engel oder das EU Ecolabel zu achten, da diese eine niedrigere Schadstoffbelastung und nachhaltige Produktionsprozesse garantieren.
Der Engel des deutschen Umweltsiegels gehört zu den ältesten und bekanntesten seiner Art. Farben mit dem Blauen Engel erfüllen strenge Anforderungen an Rohstoffgewinnung, Verarbeitung und Emissionen. Sie enthalten weniger Lösungsmittel, sind VOC-arm und garantieren eine gute Raumluftqualität. Auch Aspekte wie ressourcenschonende Herstellung werden geprüft. Für Allergiker gibt es jedoch keine spezielle Prüfung, (Blauer Engel).
2️. EU Ecolabel – Umwelt- und Nachhaltigkeitsprüfung mit VOC-Grenzwerten
Das EU Ecolabel wird an Produkte vergeben, die strenge Prüfungen zu Haltbarkeit, Deckkraft, Umweltfreundlichkeit und nachhaltiger Produktion bestehen. Farben mit diesem Siegel enthalten weniger schädliche Substanzen und verbessern die Raumluftqualität. Zudem wird ein geringer VOC-Wert vorausgesetzt, um die Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen so gering wie möglich zu halten. Auch hier gibt es keine spezifische Allergikerprüfung, aber die generellen Emissionswerte müssen sehr niedrig sein.
3️. Natureplus – Fokus auf natürliche Inhaltsstoffe & Nachhaltigkeit
Dieses Siegel zeichnet ökologische Baustoffe aus. Farben, Lasuren und Lacke mit diesem Label bestehen zu einem hohen Anteil aus mineralischen oder pflanzlichen Inhaltsstoffen und setzen nur sehr geringe Mengen flüchtiger organischer Verbindungen frei. Umweltschutz steht hier vorrangig im Vordergrund, da ausschließlich nachwachsende oder naturverträgliche Materialien verwendet werden. Keine spezielle Allergikerprüfung, aber gut verträgliche Rezepturen, (Natureplus e.V.).
4. Eco-Institut-Label – Strenge Schadstoff- & Emissionsprüfung
Dieses Label garantiert, dass Farben und Lacke in unabhängigen Laboren auf Emissionen und Schadstoffe geprüft wurden. Produkte mit diesem Siegel geben nur minimale Mengen flüchtiger Substanzen (VOCs) ab und sind daher besonders für Innenräume geeignet, (eco-Institut-Label).
5️. ECARF-Siegel – Allergikerfreundlichkeit im Fokus
Dieses Siegel wird vom European Centre for Allergy Research Foundation (ECARF) an Produkte vergeben, die nachweislich für Allergiker Verwendung finden. Farben mit diesem Label enthalten keine bekannten allergieauslösenden Stoffe, wie z. B. bestimmte Konservierungsmittel (Isothiazolinone). Sie wurden speziell auf Haut- und Atemwegsverträglichkeit getestet. Allerdings gibt es leider keine speziellen Anforderungen an Umweltverträglichkeit oder nachhaltige Eigenschaften.
6️. TÜV-geprüfte emissionsarme Farben – Geprüfte Luftqualität, kein Umweltkriterium
Einige Hersteller lassen ihre Farben vom TÜV auf Emissionen und VOC-Werte testen. Farben mit diesem Siegel garantieren eine sehr geringe Belastung der Raumluft, wodurch sie für Wohnräume, Kinderzimmer und sensible Bereiche gut geeignet sind. Er legt den Fokus hauptsächlich auf Luftreinheit und Schadstoffarmut.

5. Vergleichstabelle: Verschiedene Arten ökologischer Farben
Nachfolgend sehen Sie eine übersichtliche Tabelle, die Ihnen schnell Auskunft darüber gibt, welche Produkte zu Ihren Bedürfnissen passen könnten.
| Art der Farbe | Allergikerfreundlichkeit | Schimmelhemmend | Haltbarkeit & Robustheit | Reinigungsbeständigkeit | Trocknungszeit | Schadstoffgehalt | Beispielhafte Anwendung |
| Silikat-farben | ⭐⭐⭐⭐ (frei von Konservierungsstoffen) | Ja, sehr wirksam gegen Schimmel | Sehr langlebig & widerstandsfähig (UV- & wetterbeständig) | Gut reinigungsbeständig | Mittel (4-8 Std.) | ⭐⭐⭐⭐ (frei von Lösemitteln & VOCs) | Innenräume (Flure, Treppenhäuser, öffentliche Gebäude), Außenfassaden |
| Kasein-farben | ⭐⭐⭐⭐ (lösemittelfrei, keine VOCs) | Ja, begrenzt schimmelhemmend | Langlebig (hohe Haftung, aber feuchtigkeitsanfällig) | Eingeschränkt reinigungsbeständig | Langsam (24+ Std.) | ⭐⭐⭐⭐ (frei von Lösemitteln & VOCs) | Innenräume, historische Gebäude, Restaurierungen |
| Lehm-farben | ⭐⭐⭐⭐ (frei von Konservierungsstoffen) | Ja, begrenzt schimmelhemmend | Mittlere Haltbarkeit (sehr atmungsaktiv, aber mechanisch empfindlich) | Nicht reinigungsbeständig | Mittel (4-8 Std.) | ⭐⭐⭐⭐ (frei von Lösemitteln & VOCs) | Wohn- und Schlafräume, trockene Innenräume |
| Kalk-farben | ⭐⭐⭐⭐ (antibakteriell, VOC-frei) | Ja, sehr wirksam gegen Schimmel | Langlebig (feuchtigkeitsregulierend, aber empfindlicher gegen Abrieb) | Eingeschränkt reinigungsbeständig | Mittel (4-8 Std.) | ⭐⭐⭐⭐ (frei von Lösemitteln & VOCs) | Feuchträume, Keller, Altbausanierung |
| Wasser-basierte Dispersionen | ⭐⭐⭐ (sehr geringe VOCs, keine Weichmacher) | Nein | Langlebig (hohe Deckkraft, aber nicht wetterfest) | Eingeschränkt reinigungsbeständig | Schnell (1-2 Std.) | ⭐⭐⭐ (sehr geringe VOCs) | Wände, Decken, Innenräume |
| Wasser-basierte Lacke | ⭐⭐⭐ (sehr geringe VOCs) | Nein | Sehr langlebig & widerstandsfähig (schützt Holz vor Abnutzung) | Gut reinigungsbeständig | Schnell (1-2 Std.) | ⭐⭐⭐ (sehr geringe VOC-Werte) | Türen, Fenster, Holzoberflächen |
| Lösemittelarme Lacke | ⭐⭐ (enthält noch geringe Lösungsmittel) | Nein | Sehr langlebig & widerstandsfähig (hohe Kratzfestigkeit) | Gut reinigungsbeständig | Mittel (4-8 Std.) | ⭐⭐ (enthält Lösungsmittel) | Fensterrahmen, Türen, Metallkonstruktionen |
| Naturbasierte Lacke | ⭐⭐⭐⭐ (frei von synthetischen | Nein | Langlebig (natürlicher Holzschutz, aber empfindlicher) | Eingeschränkt reinigungsbeständig | Langsam (24+ Std.) | ⭐⭐⭐⭐ (frei von Lösemitteln & VOCs) | Holzoberflächen, Möbel |
| Holzfarbe für Kindermöbel & Kinderspielzeug | ⭐⭐⭐⭐ (DIN EN 71-3, speichelfest) | Nein | Langlebig (stoß- & abriebfest) | Gut reinigungsbeständig | Schnell (1-2 Std.) | ⭐⭐⭐⭐ (frei von Weichmachern & Lösemitteln) | Kinderzimmer, Spielzeug |
Je nach Hersteller und Ausführung können die Eigenschaften variieren. Lesen Sie im Zweifelsfall immer das Technische Merkblatt oder befragen Sie unsere Experten.
Kontakt:
📞 Telefon: 05138 6088-60
📧 E-Mail: info@farbenexperte24.de
Legende
🟢 Allergikerfreundlichkeit
✔ ⭐⭐⭐⭐ – Frei von Konservierungsstoffen, Lösemitteln, Schadstoffausdünstungen und bekannten Allergenen.
✔ ⭐⭐⭐ – Enthält minimale Mengen bedenklicher Stoffe, meist zertifiziert.
✔ ⭐⭐ – Kann geringe Mengen allergieauslösender Stoffe enthalten.✔ ⭐ – Enthält Stoffe, die Allergien auslösen können (z. B. synthetische Konservierungsstoffe oder Lösemittel).
🟢 Schimmelhemmend
✔ Ja, hochwirksam – Verhindert aktiv Schimmelbildung (z. B. hoher pH-Wert).
✔ Ja, eingeschränkt – Feuchteausgleichend, aber kein spezieller Schimmelschutz.
✔ Nein – Keine schimmelhemmenden Eigenschaften.
🟢 Haltbarkeit & Robustheit
✔ Sehr langlebig & widerstandsfähig – Beständig gegen UV-Strahlung, Nässe und Abrieb.
✔ Langlebig – Hohe Haltbarkeit, aber weniger widerstandsfähig gegenüber mechanischer Belastung.
✔ Mittlere Haltbarkeit – Anfällig für Abrieb oder Abplatzungen bei starker Beanspruchung.
🟢 Reinigungsbeständigkeit
✔ Gut reinigungsbeständig – Beständig gegen haushaltsübliche Reinigungsmittel.
✔ Eingeschränkt reinigungsbeständig – Feucht abwischbar, aber nicht für starke Reinigung geeignet.
✔ Nicht reinigungsbeständig – Empfindlich gegenüber Nässe oder Abrieb.
🟢 Schadstoffgehalt
✔ ⭐⭐⭐⭐ – Frei von Lösemitteln, VOCs, Konservierungsstoffen und Weichmachern.
✔ ⭐⭐⭐ – Sehr geringe Schadstoffausdünstungen, evtl. minimale Konservierungsstoffe.
✔ ⭐⭐ – Enthält reduzierte Lösemittel oder geringe VOC-Werte.
✔ ⭐ – Enthält höhere Mengen an Lösemitteln oder anderen bedenklichen Stoffen.

6. Checkliste: Umweltschonende Biofarben und Lacke
Schritt-für-Schritt-Checkliste, damit Sie sicherstellen, dass Ihre Farben oder Lacke korrekt verarbeitet werden.
1. Raum und Untergrund prüfen
🔹 Untersuchen Sie die Oberfläche (z. B. Holz, Putz, Metall) auf Beschädigungen.
🔹 Achten Sie auf Feuchtigkeit, Risse oder lose Farbschichten.
🔹 Bereiten Sie den Untergrund vor: kleine Risse ausbessern, alte Farbschichten anschleifen oder grundieren, falls erforderlich.
2. Verwendungszweck klären
🔹 Wählen Sie die passende Farbe für den Innen- oder Außenbereich.
🔹 Unterschiedliche Untergründe benötigen spezielle Produkte:
✅ Holz → Holzlasuren oder spezielle Holzlacke
✅ Metall → Rostschutzlacke oder Metalllacke
✅ Mineralische Untergründe → Silikat- oder Kalkfarben
3. Das richtige Produkt finden
🔹 Achten Sie auf zertifizierte Umweltlabels wie Blauer Engel, EU Ecolabel oder Natureplus.
🔹 Prüfen Sie die VOC-Werte in der Produktbeschreibung – je niedriger, desto besser für die Raumluft
🔹 Bevorzugen Sie wasserbasierte oder lösemittelarme Farben für eine geringere Schadstoffbelastung.
4. Farbtest durchführen
🔹 Kaufen Sie eine Probemenge oder testen Sie Muster vorab.
🔹 Tragen Sie die Farbe auf eine kleine, unauffällige Stelle oder ein Testbrett auf.
🔹 Beobachten Sie die Farbwirkung bei verschiedenen Lichtverhältnissen (Morgen, Mittag, Abend).
5. Werkzeuge vorbereiten
🔹 Verwenden Sie saubere Pinsel, Rollen oder Sprühgeräte für ein gleichmäßiges Ergebnis.
🔹 Achten Sie auf hochwertiges Abdeckmaterial, Malerkrepp und Schutzfolien.
🔹 Das richtige Zubehör finden Sie in unserer Pinsel & Zubehör-Kategorie.
6. Gesundheit & Schutz
🔹 Regelmäßig lüften – Fenster öffnen, Türen nicht komplett schließen.
🔹 Schutzausrüstung verwenden, falls nötig (Handschuhe, Schutzbrille, Atemschutz).
🔹 Hautkontakt mit Farb- und Lackresten möglichst vermeiden.
7. Streichen oder Lackieren
🔹 Farben gut umrühren, damit Pigmente und Bindemittel gleichmäßig verteilt sind.
🔹 In gleichmäßigen Bahnen arbeiten, um Streifenbildung zu vermeiden.
🔹 Jede Schicht vollständig trocknen lassen, bevor eine weitere aufgetragen wird.
8. Nacharbeiten & Reinigung
🔹 Pinsel & Rollen direkt nach Gebrauch reinigen – bei wasserbasierten Farben mit warmem Wasser und Seife.
🔹 Raum gut durchlüften, bis die Farbe vollständig trocken ist.
🔹 Abdeckmaterial vorsichtig entfernen, solange die Farbe noch leicht feucht ist.
9. Lagerung & umweltgerechte Entsorgung
🔹 Farbreste luftdicht verschließen und frostfrei lagern, um die Haltbarkeit zu verlängern.
🔹 Übrig gebliebene Farben nicht wegwerfen – für kleine DIY-Projekte oder als Grundierung verwenden.
🔹 Getrocknete Farbreste fachgerecht entsorgen – größere Mengen zum Wertstoffhof bringen.
10. Langfristige Pflege
🔹 Sanfte Reinigung – gestrichene Flächen bei Bedarf vorsichtig mit einem feuchten Tuch abwischen.
🔹 Holzschutz auffrischen – Holzoberflächen regelmäßig mit passenden Ölen oder Lasuren behandeln.
🔹 Regelmäßig prüfen – kleine Schäden wie Risse oder Abblätterungen frühzeitig ausbessern.

7. Fazit: Umweltfreundlich streichen – für ein gesundes Zuhause
Wenn Sie Ihre Räume renovieren oder Möbel lackieren möchten, gibt es heute mittlerweile viele umweltschonende Alternativen zu herkömmlichen Farben und Lacken. Biofarben, wasserbasierte Lacke und mineralische Anstriche ermöglichen eine nachhaltige Möglichkeit, Ihr Zuhause zu verschönern – ohne dabei die Umwelt oder Ihre Gesundheit unnötig zu belasten.
Worauf sollten Sie achten?
✔ Die richtige Farbwahl für Ihre Bedürfnisse
- Mineralfarben wie Silikat– oder Kalkfarben sind atmungsaktiv, langlebig und schimmelhemmend – ideal für Feuchträume oder stark beanspruchte Wände.
- Biofarben auf Naturbasis sind ausgesprochen emissionsarm und tragen zu einem angenehmen Raumklima bei, perfekt für Wohn- und Schlafzimmer.
- Wasserbasierte Lacke sind eine umweltverträglichere Alternative zu lösemittelhaltigen Produkten und bieten eine strapazierfähige, geruchsarme Beschichtung für Möbel, Türen oder Fensterrahmen.
- Für Holzschutz gibt es nachhaltige Lösungen: Holzlasuren für den Außenbereich schützen vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung, während ungiftiger Lack für Kinderspielzeug nach DIN EN 71-3 speziell für sensible Anwendungen entwickelt wurde.
✔ Umwelt- und Gesundheitskriterien berücksichtigen
Nicht jede Farbe, die als „Bio“ oder „öko“ bezeichnet wird, erfüllt ökologische Standards. Achten Sie daher auf anerkannte Umweltlabels wie den Blauen Engel oder das EU Ecolabel, die garantieren, dass die Produkte emissionsarm und nachhaltig sind. Auch das Natureplus-Siegel kennzeichnet besonders ressourcenschonende und ökologische Inhaltsstoffe, während Eco-Institut- und TÜV-Prüfungen vor allem emissionsarme Produkte auszeichnen. Das ECARF-Siegel bietet zusätzlich Orientierung für Allergiker, prüft aber keine Nachhaltigkeitskriterien.
✔ Nachhaltigkeit über den Anstrich hinaus
Umweltschutz hört nicht beim Kauf auf – auch die richtige Verarbeitung und umweltgerechte Entsorgung spielen eine entscheidende Rolle.
- Farbreste vermeiden: Kaufen Sie nur so viel, wie Sie wirklich brauchen, oder nutzen Sie überschüssige Farbe für kreative Projekte.
- Lagerung und Entsorgung: Verschließen Sie angebrochene Dosen luftdicht und bringen Sie getrocknete Farbreste zum Wertstoffhof.
- Gesundheit im Blick behalten: Achten Sie auf ausreichende Belüftung und vermeiden Sie Hautkontakt mit Farb- oder Lackresten.
Ein umweltschonender Anstrich schützt nicht nur Ihre Wände und Möbel, sondern auch Ihre Gesundheit und die Umwelt – eine sorgfältige Vorbereitung ist dabei entscheidend. Wer den Untergrund richtig vorbereitet, das passende Werkzeug wählt und sich an die Herstellerangaben hält, sorgt für ein langlebiges und hochwertiges Ergebnis, das seltener nachgebessert werden muss. So können zertifizierte Öko- bzw. Bio-Farben in ihrer Haltbarkeit mit herkömmlichen lösemittelhaltigen Farben problemlos mithalten.
Möchten Sie schnell herausfinden, welche Farbe am besten zu Ihrem Projekt passt? In unserer Vergleichstabelle: Vergleichstabelle: Verschiedene Arten ökologischer Farben sehen Sie auf einen Blick, welche Farbarten sich für welche Anwendungen eignen.
Mit der richtigen Wahl an Farben schützen Sie nicht nur Ihre Wände, sondern auch Ihre Gesundheit und die Umwelt. Setzen Sie auf schadstoffarme Anstriche – für ein Zuhause, das nicht nur schön aussieht, sondern auch wohngesund bleibt.
Wir hoffen, dass dieser Ratgeber Ihnen einen hilfreichen Einblick in die Welt der umweltschonenden Farben und Lacke vermittelt hat.
Sie haben noch Fragen oder wünschen eine individuelle Beratung? Unser Expertenteam hilft Ihnen gerne weiter – kontaktieren Sie uns oder besuchen Sie unser Fachgeschäft!
Wir freuen uns auf Sie!
Kontakt:
📞 Telefon: 05138 6088-60
📧 E-Mail: info@farbenexperte24.de

