Bienenbeuten Farbe – streichen leicht gemacht
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Einleitung

Ein wetterfester, bienenfreundlicher Anstrich ist die halbe Miete für langlebige Beuten. Wer bienenbeuten streichen möchte, steht häufig vor denselben Fragen:
Lasur oder Farbe?
Welche Produkte sind für den Beutenschutz geeignet – und wie lässt sich der Anstrich so ausführen, dass Holz atmen kann und der Schutz lange hält?
In diesem Ratgeber zeigen wir praxisnah, wie Sie Ihre Beuten fachgerecht vorbereiten, welche Rolle Beutenschutz Lasur und deckende Beutenschutzfarbe spielen, welche Farbtöne sich bewähren und wie Sie Schäden schnell ausbessern.
Beispiele aus dem Imkeralltag, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Tipps zur Pflege helfen Ihnen, Fehler zu vermeiden und lange ein sauberes Ergebnis zu erzielen. Bei farbgebundenen Anwendungen (z. B. Futterzargen) gehen wir zudem auf spezielle Anforderungen ein.
Der Überblick hilft Ihnen bei der Auswahl; weiterführende Hinweise und geeignete Produkte finden Sie bei Farbenexperte24.de
Inhaltsverzeichnis
- Beutenfarbe & Beutenschutz: Das sollten Sie vor dem Streichen wissen
- 🧰 Werkzeugkoffer-Checkliste
- Bienenbeuten richtig streichen – Schritt für Schritt erklärt
- Farbwahl, Pflege & Nachbehandlung: So bleibt der Anstrich lange schön
- Typische Fehler beim Beuten-Streichen – und wie Sie sie vermeiden
- Das Wichtigste in Kürze

1. Beutenfarbe & Beutenschutz: Das sollten Sie vor dem Streichen wissen
Holz ist ein natürlicher Werkstoff – und genau das macht es so beliebt bei Imkern. Doch Sonne, Regen, Frost und Temperaturschwankungen setzen Beutenteilen im Laufe der Zeit stark zu.
Ohne Schutz kann das Holz aufquellen, Risse bilden oder sich verfärben. Ein frühzeitig aufgetragener und geeigneter Beutenschutz ist daher entscheidend, um die Lebensdauer Ihrer Bienenkästen zu verlängern und den Bienen ein sicheres Zuhause zu bieten.
Beuten innen streichen – ja oder nein?
Ein häufiger Fehler ist der Gedanke, das Holz müsse komplett versiegelt werden. In Wahrheit gilt das Gegenteil:
🚩 Innenflächen von Bienenbeuten dürfen niemals gestrichen werden.
Der Grund: Bienen reagieren empfindlich auf Gerüche und chemische Dämpfe (Ausdünstungen). Selbst natürliche Öle oder Harze können ihr Verhalten stören oder den Honiggeschmack und die Wachsqualität beeinflussen.
Behandelt wird also nur die Außenseite – alles, womit die Bienen im Inneren in Berührung kommen, wird nicht gestrichen, sondern bleibt roh, unbehandelt und atmungsaktiv.
Bei neuen Holzbeuten sollten Sie den ersten Anstrich idealerweise immer vor dem Aufbau oder vor dem Einsetzen eines Volkes durchführen – so gelangt keine Farbe ins Innere und alles kann vorher gut durchtrocknen.
Warum ein spezieller Anstrich wichtig ist
Beutenteile sind ganzjährig der Witterung ausgesetzt. Feuchtigkeit, UV-Licht und starke Temperaturwechsel greifen das Holz an. Ein passender Außenanstrich schützt hierbei die Oberfläche, reduziert Wasseraufnahme und beugt Rissbildung vor.
Hier ist es somit wichtig ausschließlich bienenverträgliche Farben zuverwenden – also Anstriche ohne Biozide, ohne aggressive Lösemittel und ohne bedenkliche Zusatzstoffe.
Lasur, Farbe oder Lack – was ist der Unterschied?
Bevor Sie zum Pinsel greifen, lohnt sich ein Blick auf die Unterschiede der Produktarten. Denn nicht jede Beschichtung schützt Holz auf dieselbe Weise.
- Lasur:
Eine Beutenschutz-Lasur ist eine dünnschichtige, offenporige Beschichtung. Sie dringt tief in das Holz ein, schützt vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung und lässt das Holz weiter „atmen“ (diffusionsoffen). Der natürliche Charakter (Holzmaserung) bleibt sichtbar.
🖌️ Eine Auffrischung der Lasur muss in der Regel, je nach Standort und Witterung (volle Sonne, Wind, Regen) alle 2- 4 Jahre erneuert werden. - Deckende Farbe:
Eine Beutenschutzfarbe oder ein Beutenlack bildet eine geschlossene Oberfläche. Sie schützt das Holz stärker vor Witterungseinflüssen und bietet einen höheren UV-Schutz. Dabei wird die Holzstruktur überdeckt. Deckende Farben eignen sich gut, wenn Sie Ihre Beuten farblich kennzeichnen oder optisch vereinheitlichen möchten.
🖌️ Je nach Standort und Witterung sollte der Anstrich etwa alle 6 bis 8 Jahre überprüft und bei Bedarf erneuert werden.
🚩 Erste Anzeichen für einen neuen Anstrich: Wird die Oberfläche matt oder kreidet sie leicht, ist Nachstreichen sinnvoll. - Lack für Futterzargen:
Futterzargen stehen regelmäßig in Kontakt mit Zuckerwasser oder Futterlösungen. Ein Futterzargen-Lack sorgt hier für eine hygienische, leicht zu reinigende Oberfläche. Achten Sie auf spezielle lebensmittelechte Lacke, die nach dem Aushärten keine Rückstände abgeben.
📌 Farbenexperte24-Tipp:
Erhitzt sich die Oberfläche des Bienenstocks stark, müssen die Bienen mehr Energie in die Kühlung stecken. Helle Farbtöne wie Weiß, Gelb oder Hellgrün verhindern ein zu starkes Aufheizen der Beute im Sommer. Dunkle Farben speichern mehr Wärme und können im Hochsommer die Temperatur im Inneren unnötig erhöhen. Das verursacht zusätzlichen Stress für die Tiere.
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Beuten streichen?
Optimal sind trockene, milde Tage im Frühjahr oder Frühherbst. Temperaturen zwischen 10 und 25 °C und eine Luftfeuchtigkeit unter 80 % sind ideal. Vermeiden Sie direkte Sonne, starken Wind oder Frost, da diese die Trocknung negativ beeinflussen.
Bei neuen völlig unbehandelten Holzbeuten sollten Sie den ersten Anstrich immer vor dem Aufbau oder spätestens jedoch vor dem Einsetzen eines Volkes durchführen – so gelangen keine Farbreste ins Innere und alles ist durchgetrocknet.
Worauf kommt es beim Kauf von Beutenschutz an?
Wenn Sie eine Bienschutzfarbe oder Bienenschutz-Lasur auswählen, achten Sie auf folgende Punkte:
- Kennzeichnung: Achten Sie auf „bienenverträglich“, „lösemittelarm/-frei“ oder „für Bienenbeuten geeignet“. Für Außenflächen ist EN 71-3 (Migration bestimmter Elemente) ideal; optional DIN 53160 (Speichel-/Schweißechtheit).
- Basis: Bevorzugen Sie wasserbasierte Systeme oder natürliche Öle statt lösemittelhaltiger Produkte.
- UV- und Wetterschutz: An stark sonnigen Ständen ist ein hoher UV-Schutz und gute Wetterbeständigkeit besonders wichtig (Herstellerangaben beachten).
- Lasur vs. deckend:
Lasur = lässt das Holz sichtbar und atmungsaktiv; Auffrischung alle 2–4 Jahre.
Farbe/Lack = beschichtet deckend und schützt länger; meist 6–8 Jahre bis zur Renovierung. - Futterzargen: Verwenden Sie ausschließlich klaren, lebensmittelechten Lack, der für Lebensmittelkontakt zugelassen ist (Konformität nach (EG) Nr. 1935/2004), und lassen Sie ihn vollständig aushärten. Achtung: EN 71-3 allein genügt hier nicht.
- Kompatibilität: Beachten Sie die Herstellerangaben zur Überstreichbarkeit vorhandener Altbeschichtungen.
- Ergiebigkeit & Gebindegröße: Wählen Sie die Literzahl passend zur Stückzahl. Richtwerte: Lasur ca. 3–4 Beuten/Liter, deckend ca. 2–3 Beuten/Liter (jeweils bei zwei Anstrichen).
- Farbtonwahl: Helle, matte Töne reduzieren die Aufheizung; blaue oder grüne, matte Kontrastmarkierungen direkt am Flugloch erleichtern die Orientierung der Bienen.

2. 🧰 Werkzeugkoffer-Checkliste
Ein gleichmäßiger, haltbarer Beutenschutz gelingt mit guter Vorbereitung und dem passenden Werkzeug. Wer sauber arbeitet, vermeidet Ansätze, Nasen und Abplatzungen – und spart Zeit beim Überarbeiten. Mit dieser Checkliste sind Sie in der Werkstatt, im Carport oder am Bienenstand optimal vorbereitet.
Diese Werkzeuge und Hilfsmittel sollten bereitliegen:
🛡️ Schutz & Abdeckmaterialien
- Abdeckfolie oder Malervlies – schützt Arbeitsfläche und Boden vor Tropfen
- UV‑beständiges Malerkrepp (für außen) – saubere Kanten, gute Haftung auf rohem Holz
- Feinkrepp/Washi‑Tape oder Frog Tape – für empfindliche Bereiche, lässt sich rückstandsfrei lösen
- Mehrweg‑Abdeckhauben/Müllsäcke – zum staubfreien Zwischenlagern frisch gestrichener Zargen
- Nitrilhandschuhe, Schutzbrille & P2/FFP2‑Maske – sicher arbeiten beim Schleifen und Streichen
- Arbeitskleidung/Schürze – hält Staub und Farbe fern
🧼 Reinigung & Vorbereitung
- Handfeger/Staubsauger + Abstaubtuch (Tack‑Cloth) – entfernt Schleifstaub gründlich
- Isopropanol/Harz‑Entferner – löst Harzstellen, verbessert die Haftung
- Anlauger/Entfetter (nur bei Altanstrichen) – beseitigt Fett/Schmutz vor dem Überstreichen
- Holzfeuchte‑Messgerät – Holzfeuchte prüfen; ideal < 18 % vor dem Anstrich
- Für kleine Kratzer/Poren (<2 mm): außentauglicher Aqua-Holzspachtel (wasserbasiert), überstreichbar.
- Für Kanten, Ausbrüche, Risse (>2 mm) & dauerhaft draußen: 2K-Epoxid-Holzreparatur (schwindarm, sehr wetterfest, elastischer als Polyester).
- Holzleim D3/D4 – stabilisiert lockere Verleimungen (nur außen, nicht im Innenraum der Beute)
🪵 Schleifen & Kantenbearbeitung
- Schleifpapier K80–120 (Vorschliff) – Unebenheiten glätten
- Schleifpapier K150–180 (Zwischenschliff) – für gleichmäßige Oberfläche zwischen den Anstrichen
- Schleifpapier K220 (Feinschliff) – für sehr feine Endoberflächen bei Lack/Farbe
- Schleifklotz oder Schleifschwamm – plan schleifen, Kanten „brechen“ (scharfe Kanten leicht abrunden)
- Schleifvlies – ideal für Falze, Griffe und schwer zugängliche Stellen
🎨 Anstrich- & Beschichtungswerkzeuge
- Flachpinsel 25–35 mm (Synthetik) – schmal genug für Falze, Zwischenräume und Griffmulden
- Flachpinsel 40–50 mm (Synthetik) – für kleine bis mittlere Außenflächen der Zargen
- Lasurpinsel 50–70 mm (Synthetik/Mix, hoher Synthetikanteil bei wasserbasierten Lasuren) – gute Kantenhaltung; bei lösemittelhaltigen Lasuren sind Natur-/Mischborsten geeignet
- Synthetikborsten (für wasserbasierte Lacke/Lasuren) – bleiben formstabil, quellen nicht auf, streifenarmes Finish
- Natur-/Mischborsten (für lösemittelhaltige Produkte) – hohe Aufnahme, guter Verlauf
- Ersatz‑Pinsel/–Rollen – für Farbwechsel und den zweiten Auftrag erst nach Trocknung bereit halten (Zwischenschicht nicht „nass in nass“ auftragen)
➤ Nutzen Sie für wasserbasierte Lacke Synthetikpinsel und kurzflorige Minirollen; passende Sets sind bei Farbenexperte24.de erhältlich.
🧴 Anstrichsysteme & Produkte (bienenverträglich)
- Beutenschutz‑Lasur (wasserbasiert, offenporig, ohne Biozide) – schützt und lässt das Holz „atmen“
- Deckende Beutenschutz‑Farbe/Lack (wasserbasiert, EN 71‑3 geprüft) – robuster mit hohem UV‑Schutz
- Holzgrundierung (wasserbasiert) – verbessert Haftung bei deckenden Systemen
- Isolier-/Sperrgrund (optional) – mindert Harz-/Gerbstoffflecken auf problematischen Hölzern
- Futterzargen‑Lack (lebensmittelecht) – nur für Futterzargen-Innenflächen geeignet
🛠️ Sonstiges Zubehör & Schutz
- Arbeitsböcke/Malertisch
- Abstandshalter/Distanzklötze – Teile können trocknen, ohne festzukleben
- Zwingen/Spanngurte – verleimte Stellen bis zur Aushärtung fixieren
- Schraubendreher/Torx‑Bits – alle Griffe, Bleche oder Anbauteile demontieren
- Timer/Uhr – Trocken- und Überstreichzeiten im Blick behalten
- Thermo-/Hygrometer – Umgebung prüfen (da zu kalte/feuchte Luft die Trocknung verzögert)
- Müllbeutel/Eimer – für eine saubere Entsorgung von Abdeckfolien und Schleifstaub
📌 Farbenexperte24-Tipp:
Für wasserbasierte Systeme eignen sich Synthetik‑Pinsel und kurzflorige Minirollen besonders gut. Verpacken Sie Pinsel/Rollen zwischen zwei Anstrichen luftdicht in Folie – so bleiben sie mehrere Stunden verarbeitbar, ohne auszuwaschen. Legen Sie außerdem zwei Sätze Werkzeuge bereit (Lasur ↔︎ Lack) und beschriften Sie sie – das verhindert ungewollte Materialmischungen und spart Reinigungszeit.

3. Bienenbeuten richtig streichen – Schritt für Schritt erklärt
Ein guter Beutenanstrich schützt Holz zuverlässig vor Witterung, UV-Strahlung und Feuchte. Ein haltbarer Beutenanstrich braucht daher Zeit: mehrere sorgfältige Arbeitsschritte, die nacheinander und mit ausreichenden Trocknungszeiten erfolgen.
Nehmen Sie sich Zeit, arbeiten Sie bei 10–25 °C und nicht zu hoher Luftfeuchte (unter 80 %). Planen Sie zwei dünne Anstriche ein – das sorgt für gleichmäßige Optik und deutlich längere Haltbarkeit.
Vorbereitung
Überlegen Sie zuerst, welche gewünschte Optik Sie möchten. Soll die Holzstruktur sichtbar bleiben, führt an einer Lasur für Bienenbeuten kaum ein Weg vorbei – offenporig, atmungsaktiv, natürlich.
Für eine deckende Optik empfehlen sich Beutenschutzfarbe oder Beutenlack – mit langlebigem Schutz und starker UV-Beständigkeit.
🚩 Wichtig: Achten Sie unbedingt auf bienenverträgliche Produkte – wasserbasiert, ohne starke Lösemittel und ohne problematische Zusätze; idealerweise EN 71-3 geprüft (Spielzeugnorm – speichel-/schweißecht).
📌 Farbenexperte24-Tipp:
Wählen Sie für die Beutenfront eine helle, matte Grundfarbe. Setzen Sie am Flugloch klare Kontraste in Blau oder Grün, zum Beispiel einen farbigen Ring oder eckige matte Umrandung. Rot ist dafür ungeeignet, denn Bienen können Rot kaum sehen – es wirkt für sie eher dunkel. Die Kontraste helfen den Bienen bei der Orientierung, und die matte Oberfläche verhindert störende Spiegelungen. Nummern auf der Zarge helfen vor allem Ihnen als Imker bei der eindeutigen Zuordnung der Völker.
Schritt 1: Reinigen & prüfen
Bevor Farbe oder Beutenschutzlasur ins Spiel kommen, braucht der Bienenstock zuerst eine saubere, trockene Grundlage – egal ob neu, unbehandelt oder bereits gestrichen.
Entfernen Sie daher immer Staub, Pollen und Spinnweben gründlich: zunächst grob mit dem Handfeger, anschließend mit dem Staubsauger oder einem leicht angefeuchteten Tuch.
Harzstellen wischen Sie am Besten mit etwas Isopropanol ab, damit der Anstrich später gleichmäßig haftet. Fühlt sich das Holz kühl-feucht an oder kam die Zarge aus einem feuchten Lager, geben Sie ihr erst Zeit zum Abtrocknen; eine Holzfeuchte unter etwa 18 % ist ein guter Richtwert.
💡So können Sie die Holzfeuchte ohne Messgerät prüfen:
- Folientest: Ein Stück Frischhaltefolie straff auf eine unbehandelte Holzstelle kleben und die Ränder abdichten. 6–12 Stunden warten. Beschlägt die Folie von innen, ist noch Feuchte im Holz → weiter trocknen lassen.
- Gewichtscheck: Die Zarge auf einer Küchenwaage wiegen, trocken und luftig lagern, nach 24 Stunden erneut wiegen. Kaum Gewichtsverlust = ausreichend trocken; deutlicher Verlust = weiter trocknen.
- Klopf-/Gefühlstest (nur grobe Einschätzung): Sehr feuchtes Holz klingt dumpf, fühlt sich kühl an und wirkt schwer. Trockenes Holz klingt heller und fühlt sich raumwarm an.
➤ Tipp: Wer es ganz genau möchte, kann in einigen Baumärkten einen Holzfeuchtemesser kurz ausleihen.
Besteht schon ein Anstrich, prüfen Sie die Haftung der Altbeschichtung mit einem Klebeband-Test:
Klebeband fest andrücken und ruckartig abziehen. Wenn sich Schollen lösen, schleifen Sie größerflächig oder entfernen die lockeren Stellen, bis wieder fester Untergrund da ist.
Wenn nur feiner, kreidiger Staub am Band ist, reicht später ein gründlicher Zwischenschliff.
🎨 Stirnholz und Kanten saugen mehr Farbe.
Streichen Sie diese Bereiche lieber zweimal dünn. Wenn es dort noch ungleichmäßig wirkt, geben Sie nur an diesen Stellen eine dritte, sehr dünne Schicht.
🚩 Wichtig: Achten Sie bei Beuten-Anstrichen unbedingt auf die vom Hersteller angegebenen Trocknungszeiten. Nur so wird die Fläche gleichmäßig und haltbar.


Beratung gewünscht?
Rufen Sie uns an: 05138 6088-60 (Mo–Do 8–12 & 14–16 Uhr, Fr 8–15 Uhr).
4. Farbwahl, Pflege & Nachbehandlung: So bleibt der Anstrich lange schön
Eine haltbare Bienenbeuten Farbe ist mehr als Optik: Sie regelt die Aufheizung, unterstützt die Orientierung der Flugbienen und schützt die Oberfläche gegen UV-Licht und Feuchte.
Für ein dauerhaft gutes Ergebnis zählen drei Dinge:
➡️ der passende Farbton
➡️ das richtige System (Lasur vs. deckend) und
➡️ ein guter Pflegeplan
🎨 Farbton wählen: Orientierung & Klima im Blick
Welchen Farbton sollte man wählen? Was sehen Bienen?
Für die Auswahl des Tons zählt zugleich, was die Bienen sehen und wie die Oberfläche wirkt: Am besten eignen sich helle, matte bis seidenmatte Beschichtungen – sie blenden nicht und unterstützen ein angenehmes Beutenklima. Helle Beutenfarben reflektieren Sonnenlicht und halten die Beute im Sommer deutlich kühler, als dunkle Farben.
Für die Auswahl zählt außerdem, was Bienen wahrnehmen. 🐝
Bienen sehen vor allem Blau- und Grüntöne und zusätzlich ultraviolettes Licht (für Menschen unsichtbar). Setzen Sie deshalb am Flugloch eine dunklere, matte Markierung in Blau oder Grün – als schmale gut sichtbare Kontur oder Ring direkt um das Loch.
Der klare Farb- und Kantenkontrast sorgt dafür das die Bienen „ihren“ Eingang besser finden und Verflug (Drift) zu verringern, besonders an Reihenständen. Unterschiedliche Farben und Symbole an der Front helfen den Bienen dabei.
Auf großflächiges Rot sollten Sie möglichst verzichten: Rote Farbe erscheint den Bienen eher dunkel. Es bietet ihnen kaum wahrnehmbaren Kontrast und erwärmt die Front zudem stärker als helle Töne.
Viele Imker wählen deshalb Grün als Grund- oder Akzentfarbe – es fügt sich unauffällig in die Umgebung ein und lässt sich gut mit Kontrastmarkierungen am Flugloch kombinieren.
System passend zum Einsatz wählen
- Offenporig/Lasur:
Eine lasur für Bienenbeuten (auch Beutenlasur oder Beutenschutzlasur genannt) betont die Holzstruktur, reguliert Feuchte und lässt Wasserdampf gut entweichen. Ideal, wenn die natürliche Optik erhalten bleiben soll und Sie unkompliziert auffrischen möchten. - Deckend/Farbe:
Eine Beutenschutzfarbe (auch Beutenlack bzw. Beutenschutzlack) bildet eine geschlossene, wetterfeste Schicht mit sehr hohem UV-Schutz – besonders praktisch, wenn Sie klare Farbkonzepte oder starke Kontraste, sowie maximale Haltbarkeit wünschen. - Achten Sie unbedingt bei beiden Varianten auf bienenverträgliche Farbe (wasserbasiert, ohne Biozide, ideal EN 71-3 geprüft). Gängige Systeme (z. B. Koralan Beutenschutz Farbe oder Koralan Beutenschutz Lasur) sind auf Langlebigkeit im Außenbereich ausgelegt – die genaue Eignung entnehmen Sie bitte dem technischen Merkblatt auf unserer Webseite.
Pflegeplan: So bleibt der Beutenanstrich lange schön
Mit einem Pflegeplan sparen Sie Arbeit: Setzen Sie auf kurze Kontrollen statt aufwendiger Großaktionen. Regelmäßiges Überprüfen verhindert teure Großaktionen und hält den Beutenanstrich dauerhaft schön.
So bleibt Ihr Anstrich über viele Saisons gleichmäßig, schützt zuverlässig – und Ihre Bienen behalten bei jedem Wetter einen kühlen Kopf. 🐝
🌷 Frühjahr (vor Trachtbeginn):
- Sichtprüfung auf Kreiden (abfärbender Staub), matte Stellen, Haarrisse an Kanten und am Stirnholz prüfen.
- Verschmutzungen (Algen, Pollen, Vogelkot) mit einem weichen Schwamm und warmem Wasser gründlich abwaschen. Bei Bedarf ein paar Minuten einweichen lassen oder sparsam ein pH-neutrales, parfumfreies Spülmittel (5–10 ml/L) in Wasser zugeben. Anschließend nochmal mit klarem Wasser nachspülen und vollständig trocknen lassen, bevor Sie schleifen oder streichen.
🚩 Wichtig: Verwenden Sie keine aggressiven Reiniger, Lösemittel, Essig/Ammoniak, starke Alkalien, scheuernde Pads oder Hochdruckreiniger aus kurzer Distanz. – Sie könnten den bereits bestehenden Farbanstrich anlösen und sogar unbrauchbar machen – und eine komplette Renovierung wäre nötig, wenn Sie falsche Reiniger und Methoden verwenden.
🌞 Sommer:
- Schauen Sie nach Regenschauern Kanten, Unterkanten und Stirnholz genauer an. Besonders dort, wo Regenwasser abläuft oder kurz stehen bleibt (Wasserlaufspuren), zeigen sich Abnutzungen zuerst.
- Hitzestau am Stand: Reduzieren Sie direkte Sonneneinstrahlung (z. B. temporärer Schatten durch ein Sonnensegel) und stellen Sie Hinterlüftung sicher. Bei der nächsten Renovierung bevorzugen Sie an stark besonnten Seiten helle, matte Oberflächen (Details zur Farbwahl siehe oben); Deckel und Süd-/Westseiten profitieren besonders.
➤ So sorgen Sie für Hinterlüftung: Bienestöcke frei aufstellen (20–30 cm Bodenfreiheit, 10–20 cm Wandabstand/Hecke), Vegetation zurückschneiden und Abdeckungen mit Abstand montieren – Hitze- und Feuchtestau werden auf diese Weise bestmöglich vermieden.
🍂 Herbst (Hauptpflege):
- Lasurflächen: Eine Teilauffrischung wirkt oft Wunder. Kanten und Stirnholz einmal dünn zusätzlich lasieren.
- Deckende Systeme: Kleine Schadstellen bis ins tragfähige Umfeld anschleifen, bei Bedarf punktuell grundieren und zwei dünne Schichten Lack/Farbe auftragen.
- Holzreparaturen (Risse/Ausbrüche):
Kleine Poren/Kratzer (< 2 mm) mit einem außentauglichen, wasserbasierten Aqua-Holzspachtel schließen. Für Kantenbrüche oder größere Ausbrüche einen 2K-Epoxid-Holzreparaturspachtel verwenden (z. B. Repair Care DRY FLEX 4/16).
➤ Auf trockenem, tragfähigem Holz arbeiten, nach Aushärtung mit P150–180 schleifen, entstauben, ggf. grundieren (bei deckendem Aufbau) und anschließend mit der passenden Beutenschutz-Lasur oder Beutenschutzfarbe überarbeiten. Nur außen einsetzen – Innenflächen bleiben unbehandelt. - Freiliegendes Holz (punktuell): Liegt an einer Stelle Holz frei, dort zuerst punktuell grundieren, danach in 1–2 dünnen Schichten beschichten.
- Bei Hölzern mit Verfärbungsneigung (z. B. Eiche): Hier zusätzlich einen wasserbasierten, außentauglichen Isoliergrund nur außen einsetzen und vollständig durchtrocknen lassen. Anschließend mit einer EN 71-3-geprüften Lasur oder Beutenschutzfarbe in 1–2 dünnen Schichten überarbeiten. Vor dem Wiedereinsatz gut auslüften lassen, bis kein Geruch mehr wahrnehmbar ist.
📆 Renovierungsintervalle (flächige Überarbeitung)
Neben den saisonalen Kontrollen prüfen Sie in festen Abständen den gesamten Außenanstrich und frischen ihn wenn nötig flächig auf. Wetterseiten und Deckel können früher dran sein.
➡️ Lasur – alle 2–4 Jahre:
Reinigung → matt anschleifen (P150–180) → 1–2 dünne Lasurschichten auftragen. Kanten/Stirnholz ggf. zusätzlich einmal dünn lasieren.
➡️ Deckend – alle 6–8 Jahre:
Reinigung → Zwischenschliff → zwei dünne Schichten mit Beutenschutzfarbe/Beutenlack. Kanten und Endholz besonders sorgfältig beschichten.
(⌛ Immer Trocknungszeiten des Herstellers einhalten und vor Wiedereinsatz immer gut auslüften.)
🚩 Wichtig – Hinweis zur Systemverträglichkeit: Wasserbasierte Beschichtungen haften auf alten lösemittelhaltigen Anstrichen nicht immer zuverlässig.
Altanstrich zuerst reinigen, dann mit P150–180 matt schleifen und entstauben. Bei Systemwechsel einen freigegebenen Haft-/Brückenprimer verwenden. Testen Sie die Farbe zunächst an einer unauffälliger Stelle.
💡 Passender Systemaufbau bedeutet: Untergrund, Primer (falls nötig) und Deckschichten sind fachgerecht aufeinander abgestimmt.
➔ sonst drohen Haftungs- und Witterungsprobleme.
➤ Herstellerangaben beachten.
Nachbehandlung nach dem Streichen
- Lassen Sie frisch beschichtete Zargen, Deckel und Böden am besten im Freien trocknen – regengeschützt, ohne direkte Sonne und mit guter Luftzirkulation. Innenflächen bleiben dabei unbehandelt.
- Nach der letzten Schicht ausreichend auslüften: Warten Sie lieber etwas länger, bis alle Gerüche verflogen sind und die Beschichtung richtig durchgehärtet ist.
- Futterzargen: Innenflächen nur mit klarem, lebensmittelechten Futterzargen-Lack behandeln, vollständig aushärten lassen und vor dem Befüllen einmal mit klarem Wasser auswischen.
- Naturbelassen – wann ist es sinnvoll?
Wenn Futtereinsätze/Wannen aus lebensmittelechtem Kunststoff oder Edelstahl verwendet werden und kein Holz mit Futter in Kontakt kommt, oder wenn der Hersteller ausdrücklich „unbehandelt“ vorschreibt.
📌 Farbenexperte24-Tipp:
Fingernagel-Test – so prüfen Sie die Überstreichbarkeit
Warten Sie erst die vom Hersteller empfohlene Trocknungszeit ab. Drücken Sie an einer unauffälligen Stelle den Fingernagel leicht auf die Oberfläche und ziehen Sie ihn kurz darüber.
Noch zu feucht: Es bleibt eine Delle zurück, der Film hebt sich leicht an oder der Fingernagel haftet/klebt bzw. „zieht Fäden“.
→ Länger trocknen lassen.
Überstreichbar: Kein Abdruck, kein Aufrauen, der Fingernagel gleitet ohne Kleben.
Der Fingernagel-Test ist eine hilfreiche Zusatzkontrolle, denn die tatsächliche Trocknungszeit kann je nach Ausgangslage unterschiedlich sein. Ist es kühler oder wurde dicker/dünner gestrichen, dauert es oft länger. Wirkt die Oberfläche noch weich oder gummiartig, ist sie zu feucht – warten Sie lieber etwas länger, um Risse, Streifen oder spätere schlechte Haftung zu vermeiden.

5. Typische Fehler beim Beuten-Streichen – und wie Sie sie vermeiden
❌ Fehler 1: Innenflächen mitstreichen
Innen im Bienenstock/Bienenkasten hat Farbe nichts zu suchen.
✅ Besser: Nur außen Bienenbeuten streichen. Innen bleibt roh und atmungsaktiv. Futterzargen von innen ausschließlich mit klarem Futterzargen-Lack behandeln – lebensmittelecht nach Aushärtung und für Lebensmittelkontakt zugelassen (Konformität nach (EG) Nr. 1935/2004: Es dürfen keine bedenklichen Stoffe in das Zuckerwasser übergehen). Vor dem Befüllen vollständig aushärten lassen.
❌ Fehler 2: Falsches Produkt gewählt
Biozide, starke Lösemittel oder ungeeignete Außenlacke können die Bienen stören.
✅ Besser: Auf bienenverträgliche Farbe achten (wasserbasiert, EN 71-3 speichel-/schweißecht). Natürliche Optik: Lasur für Beuten. Deckender, robuster Schutz: Beutenschutzfarbe oder Beutenlack.
❌ Fehler 3: Zu feuchtes Holz
Feuchte Zargen führen zu schlechtem Verbund, Blasen oder Abplatzungen.
✅ Besser: Holz stets trocken lagern; Richtwert unter ca. 18 % Holzfeuchte. Einfacher Folientest: Beschlägt es unter der Folie, weiter trocknen lassen.
❌ Fehler 4: Ungünstige Wetterbedingungen
Direkte Sonne, Kälte < 10 °C oder hohe Luftfeuchte verzögern die Trocknung und verschlechtern das Ergebnis.
✅ Besser: Bei 10–25 °C, schattig und windarm arbeiten; Regenphasen meiden. Dünn streichen, Schicht für Schicht.
❌ Fehler 5: Untergrund nicht sauber oder nicht angeschliffen
Staub, Harz oder eine glänzende Altbeschichtung mindern die Haftung.
✅ Besser: Gründlich reinigen (Harzstellen punktuell mit etwas Isopropanol abwischen), tragfähige Altbeschichtung matt anschleifen (P150–180) und gründlich entstauben.
❌ Fehler 6: Zu dicker Auftrag
Dickschichten laufen (Nasen), reißen und trocknen schlecht durch.
✅ Besser: Zwei dünne Lagen mit Zwischenschliff statt einer dicken. Pinsel/Rolle gleichmäßig ausstreichen und „nass in nass“ arbeiten.
❌ Fehler 7: Kanten und Stirnholz ignoriert
Dort saugt das Holz am stärksten – Schäden beginnen oft genau hier.
✅ Besser: Kanten leicht brechen (schleifen, ca. 0,5–1 mm mit P120–P150), Stirnholz und Kanten zuerst dünn vorstreichen, anschließend die beiden regulären Flächenschichten auftragen. Saugt die Kante bzw. das Stirnholz noch, nur dort eine weitere sehr dünne Zusatzlage auftragen.
❌ Fehler 8: Unverträgliche Systemkombinationen
„Irgendwas auf irgendwas“ führt oft zu schlechter Haftung, Aufquellen oder Abblättern.
✅ Besser: Möglichst im System bleiben. Wenn ein Wechsel nötig ist: Altanstrich reinigen und matt anschleifen (P150–180) und einen vom Hersteller freigegebenen Haft-/Brückenprimer einsetzen. Eine Probestelle zeigt nur die Ersthaftung – keine Langzeitgarantie. Im Zweifel oder bei unbekannten Altanstrichen: bis auf tragfähiges Holz zurückarbeiten und neu aufbauen.
❌ Fehler 9: Farbwahl
Zu dunkle, glänzende Flächen heizen auf; Rot hilft den Bienen kaum – sie nehmen es meist als dunkel wahr.
✅ Besser: Helle, matte Töne (z. B. Weiß, Pastellgrün/Beutenfarbe Grün) mindern die Aufheizung. Blaue oder grüne Kontrastmarkierungen direkt am Flugloch dienen den Bienen als Orientierung – sie finden den Eingang schneller, Verflug nimmt ab. Bienen nehmen vor allem Blau- und Grüntöne gut wahr.
❌ Fehler 10: Styroporbeuten mit lösemittelhaltiger Farbe gestrichen
Lösemittel greifen EPS (expandiertes Polystyrol) und XPS (extrudiertes Polystyrol) an – die Oberfläche weicht auf, verzieht sich oder wird spröde.
✅ Besser: Styroporbeuten streichen mit ausschließlich wasserbasierten, für EPS/XPS freigegebenen Systemen (Acryl-/Dispersionsfarbe). Auf die Kennzeichnung „für Hartschaum geeignet“ achten und an unauffälliger Stelle prüfen. Keine Sprühdosen/Lacke auf Lösemittelbasis und keine Verdünner/Abbeizer als Reiniger verwenden. Das Material Styropor würde sonst angegriffen werden.
❌ Fehler 11: Futterzargen farbig oder ungeeignet lackiertWarum problematisch? Pigmente, Lösemittel oder Weichmacher können ins Zuckerwasser übergehen, die Bienen belasten und den Honig verunreinigen.
✅ Besser: Innenflächen nur mit klarem, lebensmittelechten Futterzargen-Lack behandeln und vollständig aushärten lassen – oder naturbelassen, wenn kein Futterkontakt mit Holz besteht oder der Hersteller „unbehandelt“ vorgibt (siehe Kap. 4).
❌ Fehler 12: Frische Anstriche geben Dämpfe/Gerüche ab. Bienen sind sehr geruchsempfindlich – das kann sie unruhig machen, Orientierung und Anflug stören und den Wabenausbau verzögern. Solange der Anstrich noch nicht durchgehärtet ist, bleibt die Oberfläche leicht klebrig/weich: Staub, Pollen und Propolis haften leichter, und beim Hantieren entstehen schnell Druckspuren.
✅ Besser: Nach dem Beutenanstrich draußen, trocken und luftig auslüften lassen – lieber ein paar Tage länger (witterungsabhängig). Kein Geruch mehr wahrnehmbar und Fingernagel-Test bestanden → erst dann Waben/Futter einsetzen und das Volk aufsetzen.
❌ Fehler 13: Alles auf einmal lackieren – ohne Demontage
Griffe/Bleche im Weg verursachen Läufer, Schatten und schlecht erreichbare Stellen.
✅ Besser: Anbauteile demontieren, separat behandeln und erst trocken wieder montieren.
❌ Fehler 14: Ergiebigkeit falsch kalkuliert
Geht die Farbe mittendrin aus, entstehen sichtbare Ansatzstellen.
✅ Besser: Fläche grob berechnen (Zarge außen z.B. ca. 0,40–0,45 m²), zwei Schichten plus ~10 % Reserve einplanen. Beachten Sie: Bei Bienenkästen mit sägerauer Oberfläche benötigen Sie deutlich mehr Material – bitte unbedingt beachten.
📌 Farbenexperte24-Tipp
Arbeiten Sie nach dem „Kanten-zuerst“-Prinzip: Erst Stirnholz und Kanten mit Beutenschutz (Lasur/Lack) vorlegen, danach die Flächen „nass in nass“ schließen. Das verhindert Läufer, spart Material und verlängert spürbar die Standzeit – egal ob Sie mit Beutenschutzfarbe oder Beutenschutzlasur arbeiten.

6. Das Wichtigste in Kürze 📝
➡️ Innen bleibt roh: Innenflächen der Beute nie streichen. Futterzargen innen nur mit klarem, lebensmittelechtem Futterzargen-Lack behandeln – oder naturbelassen, wenn kein Futterkontakt zum Holz besteht.
➡️ Bienenverträgliche Produkte: Bevorzugt wasserbasiert, ohne Biozide, ideal EN 71-3. Beutenschutz-Lasur = natürlich & atmungsaktiv (Auffrischung 2–4 Jahre). Beutenschutzfarbe/Beutenlack = maximaler UV/Wetterschutz (Prüfen/Erneuern 6–8 Jahre).
➡️ Farbton & Orientierung: Helle, matte Töne mindern Aufheizung. Blaue/grüne Kontrastmarkierung am Flugloch hilft den Bienen bei der Zuordnung. Rot wirkt für Bienen meist dunkel.
➡️ Gute Bedingungen: Streichen bei 10–25 °C, r. F. < 80 %, schattig/windarm. Holzfeuchte < ~18 %. Zwei dünne Schichten statt einer dicken; Trocknungszeiten einhalten und auslüften, bis kein Geruch bleibt.
➡️ Kanten zuerst: Kanten leicht brechen (schleifen) und Stirnholz/Kanten vorlegen, dann Flächen schließen; bei Bedarf lokal eine dünne Zusatzlage nur an Kanten/Endholz.
➡️ Werkzeug kompakt: Für wasserbasierte Systeme Synthetikpinsel & kurzflorige Rollen; Schleifpapier P150–180 zum Mattieren.
➡️ Pflege statt Großbaustelle: Frühjahr reinigen & prüfen, im Sommer Hinterlüftung/Sonnenschutz, im Herbst kleine Schäden sofort ausbessern.
➡️ Renovierungsintervalle: Lasur 2–4 Jahre, deckend 6–8 Jahre (Wetterseiten/Deckel oft früher).
➡️ Systemwechsel mit Vorsicht: Überstreichbarkeit vorab prüfen, glänzende Altanstriche matt anschleifen; wasserbasierte Produkte auf alten Lösemittel-Schichten nur, wenn die Probe überzeugt.
➡️ Häufige Fehler vermeiden: Innenflächen streichen, zu feuchtes Holz, zu dicke Schichten, Kanten ignorieren, Styroporbeuten mit lösemittelhaltiger Farbe.

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